Pflanzenwände richtig zurückschneiden

Pflanzenwand vor dem Rückschnitt 

Seit einem Jahr nicht geschnitten worden

Pflanzenwand direkt nach dem Rückschnitt

Die Blätter haben sich noch nicht dem Licht zugewandt.

Die Pflanzen an einer Pflanzenwand wachsen und gedeihen. So soll es sein, aber nicht jede Pflanze wächst in der gleichen Geschwindigkeit. Einige Pflanzen können sehr dominant werden und anfangen, andere Pflanzen zu verdrängen und zu überwachsen. Damit auch die kleineren und langsameren Pflänzchen nicht einfach verschwinden und die Pflanzenwand weiterhin ein Augenschmaus bleibt, ist es wichtig, die Pflanzenwand hin und wieder etwas zu stutzen.

Doch worauf muss beim Rückschnitt geachtet werden? Was benötige ich dafür? Worauf muss bereits bei der Pflanzenwahl geachtet werden, um den Aufwand zu minimieren?

Dieses Thema ist sehr komplex, und ich werde versuchen, alle wichtigen Aspekte aufzufächern. Das Ziel ist eine gesunde Pflanzenwand mit einer schönen Optik und einer großen Vielfalt an verschiedenen Pflanzen.

Beginnen wir, und retten wir die kleinen, langsamen Pflänzchen.

Tradescancia überwuchert alles

Mühlenbeckia überwuchert alles

Wucherchaos

Der Rückschnitt der Pflanze beginnt bei der Pflanzenwahl

Es gibt Pflanzen, die schneller und einige, die langsamer wachsen. Mit der Zeit werden die einen Pflanzen von den anderen verdrängt und überwachsen. Um dies zu verhindern, sollten einige Regeln bereits beim Bepflanzen beachtet werden:

Stark wachsende Pflanzen im unteren Bereich der Pflanzenwand einpflanzen, damit diese nicht von oben herab alles überwuchern können.

Unterhalb von stark wachsenden Pflanzen große oder hohe Pflanzen setzen, solche, die auch bei Überwucherung noch aus der Bepflanzung ragen können, um an Licht zu kommen.

In der Nähe von stark wachsenden Pflanzen sollten Pflanzen gesetzt werden, die auch bei einer totalen Überwucherung einige Wochen überleben können.

Einige Pflanzen und ihr Wachstumsverhalten.

Pflanzen die andere überwuchern können

Tradescantia zebrina

  • Füllerpflanze
  • Durch dass sehr starke Wuchern, überdeckten sie diverse andere Pflanzen und sich selbst
  • Laubverlust unter der obersten Schicht
  • Nicht oberhalb schwach wachsender Pflanzen setzen
  • Bricht bei Berührung leicht ab
  • Vorsichtig Laub ausschütteln
  • Regelmässige Rückschnitte empfohlen, da sonst kahle Stellen entstehen

Tradescantia grün

  • Füllerpflanze
  • Wuchert sehr stark, aber bleibt näher an der Wand als Zebrina
  • Kann gut mit der Schere zurückgeschnitten werden
  • Büschel in die Hand nehmen und abschneiden.
  • Laub ausschütteln und falls nötig
  • Eventuell Abstufungen rausschneiden.

Mühlenbeckia

  • Füllerpflanze
  • Durch dass sehr starke Wuchern, überdeckten sie diverse andere Pflanzen und sich selbst
  • Laubverlust unter der obersten Schicht
  • Nicht oberhalb schwach wachsender Pflanzen setzen
  • Wirft viel Laub ab, regelmässig gut schütteln
  • Regelmässige Rückschnitte empfohlen, da sonst kahle Stellen entstehen

Nephrolepis

  • Füllerpflanze und Spickerpflanze
  • Wächst schnell und Triebe hängen runter
  • überwuchert alles aber kontroliert weil die Triebe einfach runterhängen wie ein Vorhang
  • Können von oben her überwuchert werden aber überleben da die Triebe sehr schnell an Länge gewinnen können
  • Pflegeleicht, schütteln und mit den Fingern durchfahren, um die abgestorbenen Triebe darunter zu entfernen
  • Der Nephrolepis kann ein grosses Volumen annehmen, deshalb untere tote triebe entfernen, um das Volumen zu reduzieren
  • Beim schneiden einfach die Länge reduzieren, falls nötigNephrolepis

Asparagus falcatus

  • Füllerpflanze und  Spickerpflanze
  • wächst schnell aber in die Höhe, deshalb überwuchert es die anderen Pflanzen eher weniger.
  • Leidet stark, wenn es überwuchert wird. Blätter werden gelb und fallen ab.
  • Achtung beim Zurückschneiden, der Zierspargel kann stechen.
  • Pflegeleicht, Höhe etwas stutzen und schütteln damit die kaputten Blätter herunterfallen

Grössere Pflanzen die keine Probleme mit Überwucherung haben

Schefflera

  • Füllerpflanze und Spickerpflanze
  • Sehr resistent gegen Überwucherung, da sie hoch und schnell wächst
  • Überlebt lange im überwucherten Zustand
  • Kann bei einer Überwucherung einen einseitigen Wuchs bekommen, aber das gibt sich wieder sobald die Pflanze freigeschnitten wird.
  • Pflegeleicht nur einige tote Blätter entfernen und falls überwuchert, frei schneiden.

Asparagus falcatus

  • Füllerpflanze und Spickerpflanze
  • wächst schnell aber in die Höhe, deshalb überwuchert es die anderen Pflanzen eher weniger.
  • Leidet stark, wenn es überwuchert wird. Blätter werden gelb und fallen ab.
  • Achtung beim Zurückschneiden, der Zierspargel kann stechen.
  • Pflegeleicht, Höhe etwas stutzen und schütteln damit die kaputten Blätter herunterfallen

Dracaena fragans

  • Füllerpflanze und Spickerpflanze
  • Wächst langsam
  • Überlebt und bleibt lange grün, wenn es überwuchert wird
  • Pflegeleicht, einige wenige tote Blätter entfernen
  • Kann je nach grösse als Barrierepflanze genutzt werden

Monstera deliciosa

  • Spickerpflanze
  • Wächst schnell
  • Überwuchert nicht da das Blattwerk nicht sehr dicht ist.
  • Kann wegen der Grösse anfangen herunter zu hängen. Einfach Pflanze tiefer in den Schlitz schieben und die Pflanze wächst wieder nach oben.
  • Pflegeleicht, einzelne braune Triebe entfernen
  • Wenn zu gross, störende Blätter entfernen.
  • Luftwurzeln können sehr lang werden, wenn sie stören, einfach zurückschneiden.

Ficus benjamina

  • Spickerpflanze
  • Wächst langsam
  • Kann als Barriere für Wucherpflanzen dienen
  • Pflegeleicht, schütteln um tote Blätter zu entfernen
  • Längere Triebe zurückschneiden damit er schön buschig wächst.
  • wenig Laubabwurf
  • Wenn es überwuchert wird, überlebt der Ficus einige Zeit und bleibt grün

Alocasia

  • Spickerpflanze
  • Wächst schnell aber nur einzelne Blätter, überwuchert keine Pflanzen
  • Pflegeleicht, entfernen von einzelnen toten Blättern oder störenden Trieben
  • Egal wie stark die Wucherung ist, die starken Blätter des Pfeilblattes durchdringen sie.

Kleine Pflanzen auf die man aufpassen muss

Lepismium bolivianum

  • Füllerpflanze
  • Nicht zu fest reissen
  • Hilft der Moosbildung, denn das Moos bildet sich unter den Kakteen, wenn sie nicht von anderen Pflanzen überwuchert werden.

Chamaedorea elegans

  • Füllerpflanze oder Spickerpflanze
  • Wirkt schön in Gruppen
  • Wächst eher langsam
  • Auch als Spicker nur bei regelmässiger Wartung (sonst wird es überwuchert)

Philodendron scandens

  • Füllerpflanze
  • Wächst langsam, nicht unterhalb wuchernden Pflanzen einsetzen
  • Überlebt trotzdem lange, falls er überwuchert wird.
  • Kann mehrere Meter lang werden, aber nur einzelne Triebe

Chlorophytum

  • Füllerpflanze oder Spickerpflanze
  • Wächst langsam und wird schnell überwuchert
  • Überlebt nicht lange, wenn es überwuchert wird
  • Bei Überwucherung verlieren sie sehr schnell ihr Farbe und werden gelblich.
  • Als Spickerpflanze müssen die Pflanzen ringsum oft geschnitten werden

Spathiphyllum

  • Füllerpflanze  und Spickerpflanze
  • wächst langsam
  • Sehr resistent gegen Überwucherung und bleiben auch ürwuchert am Leben und grün.
  • Pflegeleicht, braune Blätter entfernen
  • Blattspitzen können braun werden, einfach so lassen oder wenn es stört abschneiden oder Blattentfernen.
  • Blüten sterben bei Überwucherung

Dracaena fragans

  • Füllerpflanze und Spickerpflanz
  • Wächst langsam
  • Überlebt und bleibt lange grün, wenn es überwuchert wird
  • Pflegeleicht, einige wenige tote Blätter entfernen

Carex brunnea

  • Füllerpflanze und Spickerpflanze
  • Wachsen langsam
  • überleben nicht lange wenn sie überwuchert werden
  • Pflegeleicht, einige braune Spitzen abschneiden und tote Halme entfernen

Was wird für den Rückschnitt benötigt

Damit das Zurückschneiden der Pflanzen reibungslos klappt, sollte das Equipment stimmen. Damit auch nichts vergessen wird, habe ich eine Auflistung aller wichtigen Utensilien und Werkzeuge, die dafür benötigt werden:

  • Pflanzen, um die überwucherten Opfer zu ersetzen
  • Handschuhe
  • Baumschere
  • Normale Papierschere oder ein Messer (je nachdem was man lieber mag)
  • Abdeckplane (damit nichts schmutzig wird)
  • Eimer für Grüngut oder zum enterden der Pflanzen.
  • Abfallsäcke
  • Schuhbürste
  • Staubsauger
  • Besen
  • Schaufel und Besen (klein)
  • Je nach Höhe der Wand, eine kleine Leiter oder ein Tritthocker

Tipp: Die Schuhbürste verhindert, dass Erde oder Pflanzenteile im Raum verteilt werden.

Ran ans Werk!

Strategie entwickeln

Bevor es zum Rückschnitt kommt, ist es wichtig, die Pflanzenwand zu kennen und einschätzen zu können. Außerdem gibt es vielleicht auch persönliche Interessen, die berücksichtigt werden müssen. Zum Beispiel, wenn eine Pflanze oder ein Trieb im Alltag stört oder einem die jetzige Begrünung nicht mehr gefällt.

Dafür wird die Pflanzenwand genauer angeschaut. Die überwucherten Pflanzen werden untersucht, um den Schaden der Überwucherung abzuschätzen. Eventuell müssen sogar große Pflanzen als Barriere eingepflanzt werden oder einige kleine Pflanzen an einen weniger wuchernden Platz an der Wand umgesiedelt werden.

Wie viele Pflanzen ersetzt werden müssen, ist ganz individuell und hängt stark von der Überlagerungsdauer, der Pflanzenart der überwucherten Pflanzen und der Pflege (Licht, Wasser, Dünger etc.) ab. Die Menge der zu ersetzenden Pflanzen und ihre Sorten müssen nun ermittelt werden.

Jetzt kommt der schönste Teil: Pflanzen einkaufen!

Die Pflanzen sind gekauft, jetzt können wir loslegen. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Das ist auch bei dieser Arbeit der Fall. Es wird einiges an abgeschnittenem Pflanzenmaterial anfallen, das auf den Boden fällt. Deshalb ist unser erster Schritt die Vorbereitung unseres Arbeitsplatzes bzw. der Pflanzenwand und der unmittelbaren Umgebung.

Vorbereitung:

  • Als Erstes muss die Bewässerung der Pflanzenwand abgestellt werden. Dies aus 3 Gründen:
  1. Die Bewässerung kann während der Arbeit stören.
  2. Es sollte vermieden werden, dass die abgeschnittenen Blätter und Triebe nass werden. Ansonsten reicht der Staubsauger und der Besen nicht aus, um alles aufzuwischen, dann braucht es den Mob.
  3. Bei Anlagen mit einem Tank, wie dem Vivit Plug & Plant, wird mit dem Abstellen der Bewässerung auch verhindert, dass abgeschnittene Blätter in den Tank fallen und eventuell die Pumpe verstopfen könnten.  Der Wassertank sollte vor dem Rückschnitt am besten geleert oder sehr gut abgedeckt werden. Tipp: Die Gelegenheit zur Reinigung des Tanks nutzen, aber erst nach dem Rückschnitt..
  • Den Boden vor der Pflanzenwand mit Abdeckmaterial (Plastikplane, Tücher etc.) abdecken. Am besten die Ränder mit Klebeband festkleben, damit niemand darüber stolpert.
  • Werkzeuge, Eimer und Schuhbürste griffbereit bereitstellen.
  • Handschuhe anziehen und ein «vorher»-Bild machen.

Den Tank oder die Abflussrinne gut abdecken

Tipp

Das Zurückschneiden der Pflanzenwand immer oben beginnen und sich nach unten arbeiten.

Reinigung der Pflanzenwand

Trockene und abgestorbene Blätter, Triebe und Wurzeln werden nun behutsam mit den Händen entfernt. Größere Pflanzen können dafür auch geschüttelt werden und trockene Blätter, die an den Trieben festhängen, einfach durch leichtes Reiben der Hände am Trieb gelöst werden. Die Baumschere oder die normale Schere können bei Bedarf gerne zu Hilfe genommen werden. Die Pflanzen sollten stets mit Respekt behandelt werden, aber man muss sie auch nicht mit Samthandschuhen anfassen. Eine gute Mischung von Kraft und Achtsamkeit führt zum besten Ergebnis.

Die entfernten Pflanzenteile in den Eimer oder Abfallsack sammeln.

Von Tradescancia überwucherte Scheflera

Befreite Scheflera immernoch grün trotz Überwucherung.

Befreiung der grossen Pflanzen

Im nächsten Schritt werden die grossen Pflanzen, die normalerweise aus der Pflanzenwand ragen, freigeschnitten und die Überwucherungen entfernt. Tipp: Die Pflanzen sollten immer möglichst nahe an den Knoten der Triebe, den Nodien, geschnitten werden.

Richtig: Schnitt nahe bei den Nodien

Falsch: Zu weit weg von den Nodien

Wucherpflanzen zurückschneiden

Nun werden die wuchernden Pflanzen zurückgeschnitten. Dabei ist zu beachten, dass nicht zu viel geschnitten wird, sodass kahle Stellen entstehen, die nicht einkalkuliert sind. Jedoch darf auch nicht zu wenig geschnitten werden, ansonsten müssen diese Pflanzen öfter geschnitten werden.

Hat die Pflanze generell zu viel Volumen bzw. steht zu weit vor, können die darunter liegenden Triebe abgeschnitten werden, um Biomasse zu entfernen.

Bei einigen Pflanzen sieht das Blattwerk nach dem Rückschnitt nicht gut aus. Es wirkt nicht dicht und chaotisch. Das liegt daran, dass die Blätter sich erst noch ausrichten müssen nach einem so drastischen Eingriff. Das kann einige Tage dauern und erfordert etwas Geduld.

Durch Zurückschneiden der Wucherpflanzen entsteht wieder Struktur.

Nach dem Zurückschneiden der Tradescancia sieht sie ziemlich chaotisch und etwas erbärmlich aus. Aber keine Angst das ändert sich, sobald sich die Blätter wieder gegen das Licht ausrichten. Bei der Tradescancia ist das gut zu sehen, da die Blattunterseite violett ist.

Jetzt hat die Tradescancia wieder Raum und Licht zum wachsenund das wird er auch.

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Von Mühlenbeckien überwucherte Spathiphyllum

Freigeschnittene Spatiphyllum

Typischer Schaden nach der Überwucherung. Die Pflanze wird sich aber wieder erholen. Einfach etwas Geduld haben.

Bestandsaufnahme der Pflanzenwand

Nach dem ersten groben Rückschnitt wird sichtbar, wie es wirklich um die Pflanzenwand steht. Ist alles noch gesund und grün? Gibt es Pflanzen, die durch die Überwucherung Schaden genommen haben?

Erst jetzt ist es möglich, einen wirklichen Überblick zu bekommen.

 

Dafür sollte man sich 3 Fragen stellen:

  1. Sind alle toten Pflanzen und Pflanzenteile entfernt?
  2. Gibt es Pflanzen, die umgesiedelt werden müssen, weil sie an ihrem jetzigen Standort wieder überwuchert werden oder andere Pflanzen stark überwuchern?
  3. Müssen neue Pflanzen eingefügt werden, um Lücken zu füllen? (Achtung: Pflanzen brauchen auch Platz, um zu wachsen. Gerade nach einem Rückschnitt haben die Pflanzen ein großes Wachstumspotenzial, da wieder viel Licht an die Pflanzen kommt.)

 

Nun kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und die Pflanzenwand vollenden.

Aufräumen und Kontrollieren

Ist die Arbeit getan und wir sind glücklich mit dem Ergebnis, können wir anfangen, das «Schlachtfeld» zu räumen.

Ein trockener Arbeitsplatz ist ein sauberer Arbeitsplatz.

Am besten ist es, wenn alle Pflanzenteile und die Erde, die am Boden liegen, trocken sind. So gibt es keine Flecken und alles kann mit Besen und Staubsauger einfach beseitigt werden. Deshalb ist es auch ratsam, die Bewässerung während der Arbeit am vertikalen Garten abzustellen.

Falls die Pflanzenteile und die Erde nass sind, kann man entweder warten, bis alles trocken ist, oder man nimmt das Grobe mit den Händen auf und versucht den Rest zusammen mit dem Abdeckmaterial aufzunehmen und vorsichtig herauszutragen. Kleine Flecken im Teppich sollte man einfach trocknen lassen und danach wegkratzen.

Kontrolle des Tanks oder der Ablaufrinne

Da bei der Arbeit Material herunterfällt, muss nun kontrolliert werden, ob sich Pflanzenteile oder Erde im Tank oder der Abflussrinne befinden.

Alle Pflanzenteile und die Erde entfernen. Am besten eignet sich dafür ein Lappen.

Die Materialien könnten den Abfluss oder die Pumpe verstopfen, deshalb sollte diese Arbeit sorgfältig gemacht werden. Am Ende den Tank etwas mit Wasser reinigen. Achtung! Bei einer Umwälzbewässerung kein Putzmittel verwenden. Die Pflanzen könnten Schaden nehmen.

Jetzt den Tank wieder mit Wasser füllen und Abdeckung daraufsetzen

Bewässerung in Betrieb nehmen

Jetzt wird die Bewässerung wieder eingeschaltet und kontrolliert.

Läuft die Bewässerung?Wenn nicht: – Stromanschlüsse überprüfen

Kommt Wasser?Wenn nicht: -Pumpe überprüfen (verstopft?),- Ist Wasser im Tank?

Tropft es irgendwo, wo es nicht sollte? – Wenn ja: – an dieser Stelle die Pflanze untersuchen und eventuell umplatzieren. (Das Wasser kann über die Wurzeln zum Blatt abgelenkt werden und dann vom Blatt tropfen)

Wenn alles einwandfrei funktioniert, sind wir fertig mit unserer Arbeit und können unser Werk bestaunen.

Nach einigen Tagen werden sich die Blätter nach dem Licht ausrichten und das Bild der Pflanzenwand wird sich noch etwas verändern.

Nachkontrolle

Etwa 10 Tage nach dem Zurückschneiden sollte die Pflanzenwand kontrolliert werden. Jetzt kann man gut sehen, wie sich die Wand entwickelt. Dabei sind einige Punkte zu beachten:

  • Die Blätter sind zum Licht gerichtet:Nach 10 Tagen sollten sich die Blätter in Richtung des Lichts ausgerichtet haben. Wenn dies bei einigen Pflanzen nicht der Fall ist, ist entweder das Licht zu schwach oder die Pflanzen kämpfen noch ums Überleben. In diesem Fall einfach Geduld haben, abwarten und nach 10 Tagen erneut kontrollieren.
  • Löcher in der Bepflanzung: Durch das Ausrichten der Pflanzen in Richtung des Lichts ergeben sich manchmal kahle Stellen oder, wie ich es nenne, «Löcher in der Bepflanzung». Diese Löcher können mit Pflanzen gestopft werden. Deshalb ist es ratsam, 2-3 Pflanzen vom Pflanzenkauf zurückzuhalten.
  • Neue Blätter:Nachsehen, ob die Pflanzen neue Blätter ausbilden. Vor allem die stark mitgenommenen Wucherpflanzen müssen kontrolliert werden, ob sie sich wieder erholen.
  • Alles noch am Leben: Da das Zurückschneiden für einige Pflanzen doch ein erheblicher Stress ist, kann es auch passieren, dass einige wenige es nicht überleben. Tote Pflanzen entfernen und durch neue ersetzen.
  • Wenn alles in Ordnung ist: In diesem Fall kann man sich beruhigt zurücklehnen und die Früchte seiner Arbeit genießen.

Fazit

Ablauf der Arbeit beim Zurückschneiden:

  • Überblick verschaffen: Wieviele neue Pflanzen braucht es ? Wieviel Abfall  wird anfallen? Was braucht man um zu Arbeiten (Bsp. Leiter)
  • Strategie entwickeln: Wie organisiere ich meinen Arbeitsplatz? Wie gehe ich vor? Wie soll die Pflanzenwand am Ende aussehen?
  • Organisieren: Pflanzen kaufen wenn nötig. Werkzeug, Abdeckmaterial und Putzzeug organisieren.
  • Vorbereiten: Bewässerung ausschalten und Tank leeren. Alles Abdecken und Stolperfallen entfernen. Werkzeug und Abfallsack in Griffnähe platzieren.
  • Reinigung der Pflanzenwand: Tote und trockene Pflanzen bzw. Pflanzenteile entfernen.
  • Befreiung der Grossen: Grosse Pflanzen freischneiden
  • Pflanzen frisieren: Der Pflanzenwand Struktur verleihen, Wucherpflanzen frisieren.
  • Bestandsaufnahme: sind alle trockenen Pflanzen bzw. Pflanzenteile entfernt? Müssen Pflanzen umgesiedelt werden? Müssen neue Pflanzen eingefügt werden?
  • Vollenden der Pflanzenwand: Der Kreativität freien Lauf lassen bis man zufrieden mit dem Ergebnis ist.
  • Aufräumen: Pflanzenteile und Erde aufsammeln, Abdeckung entfernen, Tank putzen und neu befüllen.
  • Kontrollieren: Läuft die Bewässerung? Tropf es irgendwo?
  • Nachkontrolle: Nach ca. 10 Tagen. Leben alle Pflanzen noch? Gedeihen sie schön? Haben sich die Blätter bereits ausgerichtet?

Tipp:

Je öfter eine Pflanzenwand frisiert wird, desto weniger Arbeit fällt an.