Pflanzen brauchen nicht nur Wasser und Licht zum überleben und gedeihen, sie brauchen auch Nährstoffe. Aus diesem Grund muss man sich mit dem Thema Dünger auseinandersetzen. Dies ist gar nicht so einfach angesichts der Fülle an verschiedenen Düngersorten, die es auf dem Markt gibt. Welcher Dünger ist geeignet? Wie wird er dosiert und bei Topfpflanzen und vertikalen Gärten angewendet werden? Wie erkenne ich, ob die Pflanzen Dünger brauchen und was muss ich machen, wenn zu viel Dünger in der Pflanzenwand ist?
In diesem Beitrag widme ich mich voll und ganz dem Thema Pflanzennährstoffe, sprich Dünger. Dieses Thema darf nicht unterschätzt werden. Für die Pflanzen kann die (falsche) Verwendung von Dünger den Unterschied zwischen Gedeih und Verderb bedeuten.
Damit deine Pflanzenwand perfekt wird, habe ich wie immer einige hilfreiche Tipps und Tricks parat.
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Was für Nährstoffe benötigen die Pflanzen?
Zu den Hauptnährstoffen der Pflanzen zählen:
Stickstoff (N)
Phosphor (P)
Kalium (K)
Magnesium (Mg)
Schwefel (S)
Kalzium (Ca).
Daneben gibt es noch eine Reihe von sogenannten Spurennährstoffen. Wie der Name SPURENnährstoffe schon verrät, benötigen Pflanzen nur geringe Mengen davon. Dennoch sind sie essenziell für den Stoffwechsel und ein gutes Wachstum.
Zu den Spurenelementen gehören:
Eisen (Fe)
Kupfer (Cu)
Bor (B)
Zink (Zn)
Molybdän (Mo)
Silizium (Si)
Mangan (Mn)
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Woran erkenne ich, dass Pflanzen Dünger benötigen?
Bevor bei einem Problem gleich zum Dünger gegriffen wird, sollte die Situation in Ruhe betrachtet werden. Um sicherzugehen, dass es sich auch um ein Düngerproblem handelt, sollten folgende Punkte abgehakt werden können. Denn Pflanzen können auf viele Einflüsse reagieren. Wichtig ist es, Pflanzen nicht zu überdüngen. Denn düngen ist kein Allheilmittel für Pflanzenprobleme. Zu viel davon schadet der Pflanze erheblich.
die Pflanzen haben ein Schadbild
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Anzeichen, dass deine Pflanzen Dünger benötigen
Ältere Blätter verfärben sich gelbgrün bis gelb. Teilweise kommt es zur Herbstfärbung und die Blätter fallen ab.
Die Pflanzen werden starr und die Triebe im Verhältnis zu normal ernährten Pflanzen hart.
Oftmals kommt es zu verstärktem oder frühzeitigem Triebabschluss und zu Notblüten. Die Blüten bleiben klein und farblos, da die Energie fehlt.
Aufgrund der verstärkten Nährstoffsuche bilden sich lange Wurzeln, die weisser scheinen als üblich. Seitenwurzeln treten seltener auf.
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Was tun?
Auf keinen Fall einfach mehr Dünger geben als nötig!
Mehr Dünger hilft nicht immer, sondern kann den Pflanzen schaden. Nicht sofort zum Dünger greifen, sondern herausfinden, was wirklich das Problem ist. Ich erkläre im nächsten Abschnitt, warum.
Wenn die Pflanzen länger nicht gedüngt wurden, dann sollte dies jetzt nachgeholt werden.
Wenn dies trotz regelmässigen düngen passiert, sollte zu einem anderen Dünger gegriffen werden.
Manchmal besteht ein Mangel für einen bestimmten Nährstoff oder ein bestimmtes Spurenelement, das kann zusätzlich zum Dünger dem Giesswasser zugegeben werden.
Der pH-Wert spielt auch eine grosse Rolle. Ist der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig, können gewisse Stoffe von der Pflanze nicht aufgenommen werden, obwohl sie vorhanden sind. Deshalb sollte ein pH-Test gemacht werden, um sicherzugehen. PH-Teststreifen erhält man in der Apotheke, Drogerie und im Fachhandel.
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Überdüngung
Was passiert bei Überdüngung?
Pflanzen nehmen Nährstoffe über die Haarwurzeln auf, die sich an den Spitzen der eigentlichen Wurzeln befinden. Dabei diffundieren die in Nährlösungen gelösten Nährstoffe in das Innere der Pflanzen. Nährlösungen sind in Wasser gelöste Ionen der Düngesalze. Damit der Transfer in die Wurzeln funktioniert, wird ein Gefälle der Konzentration benötigt. In der Nährlösung außerhalb der Pflanzen muss die Konzentration der Ionen geringer sein als im Inneren der Pflanze. Dieser scheinbare Widerspruch hat mit dem etwas komplizierten Austausch der Ionen durch die Zellwände der Wurzeln zu tun.
Plötzlich trocknet die Pflanze aus obwohl die Matte oder das Substrat feucht ist. Was ist passiert?
Sehr wahrscheinlich hat man es mit dem Dünger übertrieben. Nun ist die Pflanzenwand überdüngt was in kurzer Zeit zum absterben der Pflanzen führt wenn nichts unternommen wird.
Aber keine Panik in diesem Abschnitt erkläre ich dieses Phänomen und helfe die Pflanzen zu retten.
Achtung vor Überdüngung!
Was passiert bei Überdüngung?
Pflanzen nehmen Nährstoffe über die Wurzeln auf. Dabei diffundieren die in Nährlösungen gelösten Nährstoffe in das Innere der Pflanzen. Nährlösungen sind in Wasser gelöste Ionen der Düngesalze. Damit der Transport dieser Nährstoffe funktioniert, wird ein Gefälle der Konzentration benötigt. Diesen Prozess wird Osmose genannt.
Außerhalb der Pflanzen muss die Konzentration der Ionen geringer sein als im Inneren der Pflanze, damit das Wasser in die Pflanzen transportiert werden kann. Ist hingegen ausserhalb eine höhere Ionen Konzentration, dann wird das Wasser aus der Pflanze hinaus transportiert.
Also wird der Pflanze das Wasser entzogen, anstatt dass sie es aufnehmen kann. Der Transport läuft in die falsche Richtung.
Was tun?
Die einzige Rettung für diese Pflanzen ist das Auspühlen des Düngers aus dem Substrat oder der Vegetationsmatte.
Bewässerung mit Tank (Vivit Set)
Wassertank entleeren (falls vorhanden) und mit frischem Wasser befüllen
die Bewässerung mindestens 10 Minuten laufen lassen
Tank entleeren, neu befüllen und nochmals 10 Minuten bewässern
Tank nochmals entleeren und neu befüllen und 10 Minuten bewässern
Wasser überprüfen (Geschmackstest mit dem Finger: ist das Wasser noch salzig?) wenn ja, den Vorgang wiederholen bis das Wasser süss und klar ist.
Falls die Pflanze sich nicht erholen sollte, kann der ganze Vorgang 2-3 Tage später wiederholt werden.
Direkte Bewässerung aus der Leitung:
Den Düngerinjektor abschalten, so dass während der Bewässerung dem Bewässerungswasser kein Dünger hinzugefügt wird
Die Bewässerung 10 Minuten laufen lassen
Abtropfen lassen
Die Bewässerung 10 Minuten laufen lassen
Abtropfen lassen
Die Bewässerung 10 Minuten laufen lassen
Pflanzen die nächsten 2-3 Tage beobachten. Wird es nicht besser, kann der Vorgang wiederholt werden
Substrate
Substrat/Erde unter laufendem Wasser mindestens 5 Minuten lang ausspühlen.
Das Substrat/Erde muss völlig durchnässt sein
Das Wasser muss unter dem Substrat in der selben Menge Wasser raus fliessen wie zugeführt wird
Abtropfen lassen
Vorgang wiederholen
Abtropfen lassen
Geschmackstest des Abtropfwassers: ist es noch salzig?
Wenn ja, Vorgang wiederholen
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Nährstoffmangel erkennen
Um zu erkennen, welcher Mangel vorliegt, habe ich hier eine Liste der üblichen Symptomen von Pflanzen denen ein Nährstoff fehlt.
Stickstoff (N) ist essenziell für die Pflanze und einer der Hauptnährstoffe. Stickstoff ist vor allem für den Eiweissaufbau der Pflanze nötig.
Stickstoff ist ein Wachstumsmotor und fördert die Blatt- und Stängelentwicklung.
Mehr düngen, da Stickstoff der Hauptbestandteil fast aller Düngersorten ist. So lässt sich dieser Mangel gut und ohne Nebenwirkungen beheben. Am besten einen Universaldünger verwenden.
Phosphor (P) steuert Stoffwechselvorgänge, ist Baustein der DNS und RNS, dient dem Energietransfer der Zellen und ist verantwortlich für den Blütenansatz und die Fruchtbildung.
Er ist wichtigster Energieträger, was das Wachstum anregt. Phosphor bringt die Pflanzen zum Knospenansatz, zur Blüte, zum Fruchten und zur Samenbildung.
Phosphor ist in vielen Volldüngern enthalten, kann aber auch einzeln gegeben werden. Bevor Sie düngen, prüfen Sie den pH-Wert, ist dieser zu niedrig (<6) oder zu hoch (>8), gelangt der Phosphor nicht zu den Pflanzen. Ebenso blockieren zu viel Kalk und kalte Temperaturen die Aufnahme.
ältere Blätter werden zunächst gelb und bekommen verbrannte Ränder
scharfkantige Verbrennungen
eine geringere Frosthärte.
Blattrandnekrosen, vorwiegend an den älteren Blättern. (Zur Versorgung der neuen, jungen Blätter entnimmt die Pflanze den ältesten Blätter das Kalium).
Die Tockenresistenz nimmt ab, man spricht von der sogenannten Welketracht“. Die Pflanze ist schlapp erscheint schwach.
Dieser Nährstoff sorgt u. a. für die Ausreife und Winterhärte.
Für den Wasserhaushalt und die Kohlenstoffumwandlung wird Kalium benötigt. Die Aufnahme von Kalium hängt wie beim Phosphor stark von der Bodenbeschaffenheit ab. Spezielle Kalidüngemittel anwenden.
Bei einer hohen, optimalen Kaliumgehalt im Boden und der damit relativ hohen Salzkonzentration wird die Frostresistenz der Pflanze gefördert. Kalium fördert die Photosynthese sowie den Transport von Zucker, Stärke und Zellulose. Gut mit Kalium versorgte Pflanzen besitzen eine gute Resistenz gegenüber Krankheiten und Schadorganismen. Eine hohe, optimale Kaliversorgung hat einen positiven Einfluss auf die Geschmacksbildung.
Zu einem Kaliummangel kommt es durch einen falschen pH-Wert oder einem Überschuss an Kalzium oder Stickstoff, die Pflanzen können dann nicht genügend Kalium aufnehmen.
Die Pflanze mit einer Nährlösung mit pH 5,5-6,5 und halber Düngerdosis spülen
Ein zu hoher Kaliumanteil hemmt die Aufnahme von Stickstoff, Calcium und Magnesium.
Ein Überschuss führt zu einem erhöhten Salzgehalt des Substrates oder der Vegetationsmatte und dies kann so zu Wuchshemmungen oder sogar zu einer Wurzelverbrennung führen.
Als Massnahme die Vegetationsmatte oder das Sustrat ausspülen. Siehe bei Überdüngung.
Magnesiumist wichtig für das Wurzelwachstum und die Wasser- und Nährstoffaufnahme .
Als wichtiger Bestandteil des Blattgrüns (Chlorophyll) hilft Magnesium bei der Kohlenhydrat- und Eiweissproduktion. Viele Dünger enthalten bereits Magnesium, ein Mangel tritt daher eher selten auf. Organische Dünger wie Knochenmehl oder Kuhmist enthalten viel Magnesium.
Mit einer Blattdüngung in flüssiger Form lässt sich der Mangel schnell beseitigen. Auch organische Dünger sind sehr wirksam um einen Mangel zu beheben.
aufhellungen, hauptsächlich an den jüngsten Blättern
typischer Kümmerwuchs.
Blätter rollen sich verlieren Farbe
Schwefelmangel sieht auf den ersten Blick wie Stickstoffmangel aus. Der Unterschied liegt darin, dass sich die Blätter beim Schwefelmangel vom Blattstil ausgehend verfärben, bei Stickstoffmangel beginnt das Ausbleichen an den Blattspitzen.
Grund für einen Schwefelmangel ist meist ein falscher pH-Wert des Giesswassers.
Schwefel ist ein wesentlicher Baustein für bestimmte Aminosäuren und Enzyme. Ebenso wichtig ist er zur Bildung von Vitaminen, wachstumsfördernden Enzymen und für die effiziente Ausnutzung von Stickstoff. Schwefel ist ein Hauptnährstoff. Auf Grund beachtlicher Einträge aus der Luft und der Zufuhr über die Verwendung von schwefelhaltigen N-, K- und Mg-Dünger kam es früher sehr selten zu einem Schwefelmangel. Durch die Verringerung der Luftverschmutzung ist heutzutage der Schwefelversorgung eine höhere Aufmerksamkeit zu schenken.
Fehlendes Calcium verhindert die Zellteilung und führt dadurch zum Vertrocknen des Sprosses.
Calcium hat beim Pflanzenaufbau eine große Bedeutung im Bereich der Zellwandstabilität. Über seine Wirkung auf den pH-Wert hat es einen positiven Einfluss auf die Bodengesundheit und dem Bodenleben. Der im Boden vorhandene pH-Wert hat, entscheidet vielfach über die Pflanzenverfügbarkeit verschiedener Pflanzennährstoffe.
Kalzium-Mangel wird oft von Magnesium-, Eisen- und anderen Mängeln begleitet. Meist tritt Kalziummangel durch einen fehlerhaften pH-Wert auf, da die Wurzeln das Kalzium nicht aufnehmen können.
pH-Wert kontrollieren und gegebenenfalls anpassen evtl. Ca-Mn-Präparate zufügen
Die meisten Pflanzen benötigen einen pH-Wert von ca. 6,5. Liegt er darunter, können Sie mit handelsüblichen Kalkprodukten düngen
Bei einem Eisenmangel verfärben sich zunächst die jüngeren Blätter hellgrün bis gelb, die Blattadern bleiben zunächst noch dunkelgrün
Blattadern zeichnen sich als grünes Netz ab
nach kurzer Zeit verfärbt sich aber dann das ganze Blatt gelb
Eisenmangel ist leicht mit einem Magnesiummangel zu verwechseln, der allerdings zuerst an den älteren Blättern auftritt. Beim Eisenmangel sind die anfangs noch grünen Blattadern zudem scharf abgegrenzt.
Ein Mangel tritt häufig bei hohen pH-Werten und bei Verwendung von kalkhaltigem Gießwasser auf. Denn dann ist das Eisen im Boden für die Pflanze nicht mehr verfügbar.
Eisen ist eine Spurenelement, es aktiviert Enzyme und ist an der Phytosynthese beteiligt..
Eisen aktiviert Enzyme, ist wichtig für die Samen- und Keimbildung und ist an der Photosynthese beteiligt. Eisenmangel führt zu Chlorosen. Im Gartenboden ist Eisen zumeist ausreichend vorhanden. Bei hohem Kalkgehalt des Bodens oder bei Staunässe kann die Verfügbarkeit von Eisen eingeschränkt sein
Schnelle Erfolge erzielen Sie mit speziellen Eisendüngern.
Betroffene Pflanzen mit Eisendünger/Eisenchelat versorgen. Eisenmangel tritt vor allem bei kalkreichen Böden und zu hohem pH-Wert auf.
Den pH-Wert senken:
Wenn das Wasser nicht zu viel Kalk hat, kann die Vegetationsmatte und das Substrat mit klarem Wasser ausgespühlt werden.
Ist zu viel Kalk im Wasser, empfehle ich einen Entkalker oder Ionentauscher zu nutzen.
Es erhöht die Widerstandsfähigkeit einer Pflanze. Es spielt eine Rolle bei Enzymreaktionen, die für die Photosynthese wichtig sind. Ausserdem sorgt es für die Bildung von Lignin (Holzstaub). Lignin macht die Zellwand wasserdicht und robust, wodurch sie besser gegen Bakterien und Pilze geschützt wird.
Ein Kupferüberschuss weist ähnliche Symptome auf, tritt aber nur bei Böden mit einem sehr niedrigen pH-Wert auf. Dabei kommt es zum Vergilben der jüngsten Blätter, und das Wurzelwachstum ist gestört.
Bor ist ein essenzielles Spurenelement. Es wird für für den Aufbau von Zellwänden, den Kohlenhydratstoffwechsel und den Eiweißhaushalt gebraucht. Insgesamt fördert Bor das Pflanzenwachstum durch eine seine Wirkung auf die Zellteilung.
Bei einem Überschuss rollen sich die Blätter ähnlich wie bei Kalimangel ein, und das gelbliche Laub wird von unten her abgeworfen. Die jungen Blätter sind chlorotisch. Die Blattspitzen verfärben sich gelb, werden später nekrotisch und fallen ab.
Zink ist wichtig für die Steuerung des Pflanzenwachstums.
Es ist Bestandteil verschiedener Enzyme und beeinflusst so verschiedenste Stoffwechselprozesse in der Pflanze. Zink ist essenzieller Bestandteil der RNA-Polymerase, welche die Synthese der RNA katalysiert.
Zink wird am besten bei eher niedrigeren pH-Werten der Erde aufgenommen. Bei höheren pH-Werten sinkt die Zinkaufnahme. Spätestens ab einen pH-Wert von 7,0 ist die Zinkaufnahme drastisch reduziert.
Die Pflanze mit einer Nährlösung mit pH 5,5-6,5 und halber Düngerdosis spülen (inkl. Zink, Eisen und Mangan).
Eins Molybdänmangel ist dem eines Stickstoffmangels sehr ähnlich. Die ältesten, unteren Blätter färben sich gelb und können dunkle Flecken aufweisen. Ein Mangel ist gut zu erkennen, an seiner einzigartigen orangen, roten oder rosa Verfärbung der Blattränder.
Molybdän ist ein wichtiges Element, für das Wachstum und zur Stickstoffbilanz von Pflanzen beiträgt. Die Pflanze kann ohne dieses Element nicht wachsen.
Ursache ist meist ein zu niedriger pH-Wert, so dass die Wurzeln kein Molybdän absorbieren können.
Die Pflanze mit einer Nährlösung mit pH 5,5-6,5 und halber Düngerdosis spülen
zukünftig Giesswasser mit richtigem pH-Wert verwenden. Kalkhaltiges Wasser verwenden.
Silizium ist zuständig für eine stabile Bodenstruktur, die Wurzelbildung und ein festes Pflanzengewebe, welches weniger anfällig für Schadpilze ist.
Es festigt insbesondere deren Stützgewebe.
Forscher haben nun herausgefunden, dass mithilfe von Silizium das vorhandene Phosphor für Pflanzen verfügbar gemacht werden kann.
Silizium macht 0,1 bis 10 Prozent der Trockensubstanz von Pflanzen aus. In der Pflanze dient das Element als Baumaterial für Stängel, Zellwände oder die Wachsschicht auf den Blättern.
Zu wenig Magnan führt bei vielen Pflanzenarten zu einer punktförmigen Chlorose, insbesondere an den jüngeren Blättern. Bei einem stärkeren Mangel zeigen sich, je nach Pflanzenart auch Interkostalchlorosen. Ausserdem wird die Wurzelentwicklung wird gehemmt.
Mangan ist eine Spurenelement, aktiviert Enzyme und ist an der Eiweißproduktion beteiligt. Mangan aktiviert die Enzymearbeit, fördert die Proteinsynthese und ist bedeutsam für den Hormonhaushalt der Pflanze.
Bei der Nährstoffversorgung spielt der pH-Wert oft eine grosse Rolle. Er ist essenziell, wenn es darum geht, welche Nährstoffe von der Pflanze aufgenommen werden können und in welcher Menge.
Für die meisten Pflanzen sind die Nährstoffe auf schwach sauren bis neutralen Umgebungen am besten verfügbar. Also bei einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0.
Einige Pflanzen wie beispielsweise Nadelgewächse und Erdbeeren bevorzugen saure oder alkalische Verhältnisse.
Es sollte bei der Bepflanzung immer darauf geachtet werden, ob die Pflanzen an einer Pflanzenwand denselben pH-Wert benötigen und das Giesswasser sollte auf die pH-Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt werden.
Der pH-Wert gibt an, wie sauer das Substrat der Pflanze ist. Er wird gemessen, in dem die Ionen Konzentration pro Mol angegeben. Dieser Wert wird dann negativ dekadisch verkürzt und so entsteht ein Wert zwischen 0 und 14. Wobei 0 sehr sauer und 14 sehr basisch ist.
Der pH-Wert wird beeinflusst von:
Dem Substrat/ der Erde selbst
Dem Giesswasser
Dem Dünger
Den Pflanzen
Fast alle Pflanzen bevorzugen eine eher saure Umgebung, um zu gedeihen. Schwankungen beim pH-Wert sind nicht problematisch, da jede Pflanze eine gewisse Toleranz hat. Auch, weil sich der pH-Wert mit der Zeit den Pflanzen anpasst. So machen Pflanzen, die eine saure Umgebung bevorzugen, den Boden zusätzlich sauer durch Pflanzenteile, die ins Substrat oder den Tank gelangen. Zum Beispiel die Nadel von Nadelgehölzen.
Erst wenn Nährstoffmängel auftreten, könnte das ein Hinweis auf einen abweichenden pH-Wert sein.
Den pH-Wert messen
Es gibt mehrere Möglichkeiten den pH-Wert zu messen.
Es gibt es teure Messgeräte, die einfach in die Vegetationsmatte oder das Substrat gesteckt werden können.
Teststreifen sind im Fachhandel erhältlich. Für die Messung von Erde oder Substrat wird zusätzlich destilliertes Wasser benötigt. 100 Milliliter des destillierte Wassers wird anschliessend mit 100 Gramm Substrat vermischt. Nach 10 Minuten den Streifen mit der Farbskala vergleichen. Bei Vegetationsmatten ohne Substrat kann der Streifen ins Tank- oder Abtropfwasser gehalten werden.
Es gibt auch einen Selbsttest. Dafür werden zwei Becher benötigt. Im einen wird destiliertes Wasser mit Backpulver vermischt und im anderen Essig eingefüllt. Gib erst die Backpulver Lösung auf das Substrat oder die Vegetationsmatte. Zischt und schäumt es, ist der Boden eher basisch d.H. der pH-Wert liegt unter 7 und ist sauer. Schäumt es hingegen beim Auftragen des Essigs, ist der Boden zu basisch.
Ph-Wert über 7,5 (zu basisch)
Der pH-Wert des Substrates / Giesswassers ist ermittelt.
Ist der Säuregrad nicht ideal?
Kein Problem! Eine kleine Abweichung verträgt deine Pflanze.
Ist die Erde aber deutlich zu basisch (alles über 7.5), solltest du den pH-Wert senken. Das geht entweder über organische oder chemische Stoffe.
Zu Basisch pH-Wert über 7.5
Organische Mittel (Kompost oder kompostierbarer Dung) eignen sich, wenn der pH-Wert noch nicht zu weit über 7.5 liegt.
Auch Kaffeesatz, Laub oder Nadelholzstücke mit Nadeln vermischt sind organische Düngemittel. In ein feines Tuch eingewickelt in den Wassertank oder das Giesswasser legen und einen Tag darin lassen. Danach entfernen.
Der pH-Wert von Leitungswasser kann zwischen 6,5 und 8,5 liegen. Bei einem sauren Wert kann es gezielt genutzt werden, um den Boden saurer zu machen.
Gefiltertes Wasser hat einen pH-Wert von 7. Damit eignet sich auch das zum Herabsetzen des pH-Wertes alkalischer Böden.
Ist der Wert viel höher als 7.5, ist organisch nichts mehr zu machen und du müsstest zu chemischen Mitteln wie Aluminium-, Schwefel- oder Eisensulfat aus dem Fachhandel greifen.
Ph-Wert unter 4 (zu sauer)
Die meisten Pflanzen mögen ein eher saures Milieu. Erst bei einem Wert um 4 oder tiefer sollte etwas gemacht werden, ausser es handelt sich ausschliesslich um Pflanzen, die eine basische Umgebung bevorzugen.
Als effektives Mittel hat sich hierbei Kalk erwiesen, da dieses Substanz in der Lage ist, die sauren Anteile zu binden und so zu neutralisieren, um im Idealfall einen ph-neutralen Boden zu erzeugen.
Destilliertes Wasser und stark kalkhaltiges Wasser beeinflussen den Säuregehalt der Erde auf Dauer.
Bekommt deine Erde über eine längere Zeit viel Kalk, erhöht das den pH-Wert und sie wird basisch.
Destilliertem Wasser hingegen fehlt es (nebst vielen anderen Mineralien) an Bikarbonat – ein überaus wichtiges Salz, um Säure zu binden und sie zu neutralisieren. Im schlimmsten Fall kannst das Milieu mit destilliertem Wasser übersäuern.
Organisches Material, unter anderem der Dünger, hält den pH-Wert in der Erde meist im Gleichgewicht. Doch es sollte nie zu stark konzentriert sein, nie zu viel düngen und sich an das Mischverhältnis auf der Verpackung halten.
Das Entwicklungsstadium, die Düngerabgabe und der Nährstoffgehalt, sowie Temperaturschwankungen im Wurzelbereich und die Lichtintensität entscheiden über den Einfluss der Pflanzen auf den pH-Wert. Die Pflanzen scheiden nämlich saure oder basische Substanzen aus, welche die Umgebung direkt beeinflussen.
Dabei können Schwankungen beim pH-Wert entstehen. Diese Schwankungen gehören zu ihrer Selbstregulierung dazu.
Die Auswahl verschiedener Dünger ist gigantisch und so kann es schnell passieren, dass man sich verirrt. Deshalb habe ich hier mal die Dünger zusammengefasst, die sich für einen vertikalen Garten am besten eignen. Die Einteilung erfolgt nach der Betriebsmittelliste Schweiz (Link)
Flüssige Dünger, welche mindestens einen Hauptnährstoff (N, P, K) in nennenswerten Mengen enthalten. Richtwerte: (N>6 %) und/oder (P2O5>6 %) und/oder (K2O>6 %) Diese Kategorie wird nicht weiter unterteilt. Produkte mit Spurenelementen werden bei den Spurenelementdüngern eingeteilt. Kombinationen von Spurenelementen und Hauptnährstoffen sind nicht zugelassen.
Meine Erfahrung
Flüssigdünger ist sehr gut geeignet für vertikale Gärten. Es kann einfach der Bewässerung zugegeben werden und wird so, gleichmässig über die ganze Pflanzenwand verteilt.
Es gibt eine riesige Auswahl verschiedener Flüssigdünger. Universaldünger, für Orchideen, für Gemüse, für Zimmerpflanzen etc.
Ich empfehle einen guten Universaldünger oder einen Zimmerpflanzendünger für Innenwände.
Ein guter Dünger schafft ein gutes pH-Gleichgewicht und versorgt die Pflanze optimal. Treten Nährstoffmängel auf, sollte die Wahl des Düngers überdenkt werden.
Dünger, welche die Spurenelemente B, Ca, Fe, Mg, Mn, Mo oder Zn in löslicher Formerhalten. Schweiz: Mischungen mehrerer synthetischer Spurenelemente sind nicht zugelassen.
Ca-Dünger
Leichtlösliche Ca-Verbindungen (Ca-Chlorid)
Mg-Dünger
Leichtlösliche Mg-Verbindungen (Mg-Sulfat).
Meine Erfahrung
Blattdünger eignen sich sehr gut zum Behandeln von Mangelerscheinungen. Vor allem, wenn die Pflanzenwand bereits gedüngt wurde, und trotzdem Mangelerscheinungen auftreten. Es gibt verschiedene Blattdünger, die gezielt eingesetzt werden können. Blattdünger kann ergänzend benutzt werden. Aber nicht übertreiben, damit die Pflanze nicht überdüngt.
Das Auftragen des Düngers auf die Blätter hilft, um den Untergrund nicht zu überdüngen. Deshalb sollte immer mit einem Blattdünger gearbeitet werden, wenn trotz Düngung, Mangelerscheinungen auftreten.
Produkte, welche vorwiegend aus Mikroorganismen-Kulturen bestehen
Mikroorganismen haben nicht nur einen guten Düngeeffekt, sie können auch Schimmelpilze und Keime abwehren, wodurch die Pflanze stressfrei ist und stärker wächst.
Bei der Verwendung von Mikroorganismen muss man behutsam sein. Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass sich unangenehme Gerüche gebildet haben oder der Düngeeffekt nicht eingetreten ist.
Die einzigen, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe sind die Bacillus amyloliquefaciens. Mehr zu dem Produkt.
Produkte, welche zu Hofdüngern und Komposten zugesetzt werden.
Diese Form der Düngung ist zwar sehr umweltfreundlich, aber aufgrund des Geruchs würde ich es nicht empfehlen.
Wichtig ist, dass die Gülle gut gelöst und durch ein Sieb gefiltert wird, damit die Bewässerungstechnik keinen Schaden nimmt.
Meine Erfahrung
Ich kenne das Düngen mit Dung nur aus der Aquaponik. Dabei wird das Giesswasser aus einem Aquarium genommen. in dem Fische leben. Dabei nutzen die Pflanzen die Nährstoffe der Fischausscheidungen. Dieses System funktioniert sehr gut und die Pflanzen haben keine nennenswerten Mangelerscheinungen.
Wen man einen Weg findet den Dung oder die Gülle in Wasser so stark zu lösen, dass der Geruch kaum mehr wahrnehmbar ist und keine grossen Partikel in der Lösung sind, dann wäre es vorstellbar eine Pflanzenwand so zu düngen. Ich würde dies aber nur im Aussenbereich anwenden.
Hofdünger sowie Produkte, welche zu mindestens 80 % aus Hofdüngern bestehen.
Eine sehr umweltfreundliche Düngelösung, aber auch hier stellt sich die Frage nach dem Geruch. Das hängt stark von den Inhaltsstoffen ab. Dung stinkt, aber aus Pflanzenresten, Eierschalen etc. Allerdings ist Hofdünger zum Austragen auf einen Boden gedacht.
Der Dünger müsste in Wasser gelöst und abgesiebt werden um, ihn nutzen zu können.
Meine Erfahrung:
Ich habe noch nie mit Hofdünger gearbeitet, weil es viel Arbeit macht und mich der Geruch abschreckt. Aber ich kann es mir vorstellen, wenn die Pflanzenwand auf einem Hof steht und zum Anbau von Nutzpflanzen dient.
Kompost und Gärgut (Ausgangsmaterial: weniger als 80 % Hofdünger).
Dies ist die günstigste und natürlichste Art eine Pflanzenwand zu düngen. Im Internet gibt es viele Anleitungen zum Herstellen von Flüssigdünger aus Kompost oder Gärgut.
Flüssigdünger aus Kompost selber machen:
Ein, zwei Schaufeln reifen Kompost in einen 10-Liter-Eimer geben, mit Wasser auffüllen und zwei Tage stehen lassen. Das reicht, um die schnell verfügbaren Nährsalze aus dem Kompost zu lösen.
Flüssigdünger aus Kaffeesatz
Den Kaffee in einen Eimer geben, mit Wasser auffüllen, umrühren und einen Tag stehen lassen. Danach Kaffee rausfiltern mit Kaffeefilter oder feinem Sieb. Achtung! Kaffeepulver Rückstände können schimmeln.
Flüssigdünger aus Kaffee
Kalter schwarzer Kaffee aus der Kanne eignet sich auch als kostenloser Dünger. Einfach im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnen.
Flüssigdünger aus Brennnesseln
Brennnesseln klein schneiden, in einen Eimer geben und mit Wasser füllen. Um den bei der Gärung entstehenden Fäulnisgeruch etwas zu binden, kann Steinmehl
dazu gegeben werden. Der Eimer für zwei Wochen an einem sonnigen Platz stellen. Den Jaucheansatz täglich ein bis zweimal umrühren, so gelangt mehr Sauerstoff für die Umsetzung des Pflanzenmaterials hinein. Wenn die Mischung nicht mehr schäumt, ist der Gärungsprozess beendet und der Dünger ist fertig. Nun die Pflanzenteile aussieben und fertig.
Meine Erfahrung
Ich finde diese Dünger-Alternativen sehr gut. Sie sind etwas zeitaufwendig, aber wirken gut. Beim Brennnessel- und dem Kompostdünger würde ich empfehlen, dass sie nur im Aussenbereich angewendet werden, da sie doch ziemlich geruchsintensiv sein können.
Diese Kategorie habe ich selbst hinzugefügt, weil es immer wichtiger wird, auf synthetische Dünger zu verzichten.
Dünger Erzeugnisse aus rein biologischen Materialien ohne synthetische Zusätze.
Biodünger aus Kompost und Recycling-Abfällen hergestellt.
Grundsätzlich können Bio-Dünger aus organischen Abfällen und/oder aus Tierkot bestehen, also aus verrottbaren Pflanzenteilen oder auch Tierabfällen. Zu diesen Bio-Düngern gehören Mist, Gülle oder Kompost und manchmal sind auch Stoffe wie Hornspäne oder Hornmehl beigemischt. Aber auch Klee, Schafswolle, Federn und sogar Blutmehl können Bestandteile von Biodünger sein.
Hofdünger sowie Komposte und Gärprodukte gehören ebenfalls zu den Biodüngern.
Diese Dünger sind so hergestellt, dass keine unangenehmen Gerüche entstehen. Sie sind so effektiv wie synthetischer Dünger und preislich im selben Segment.
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10 Tipps für erfolgreiches düngen?
Weniger ist mehr
Das schlimmste was beim düngen passieren kann, ist eine Überdüngung. Dabei vertrocknen die Pflanzen sehr schnell, die Rettung ist sehr Aufwändig und oft ist dies das Todesurteil die Pflanzen.
Aus diesem Grund sollte das Motto gelten: «lieber zu wenig Dünger, als zu viel». Das Düngen kann bei Bedarf problemlos wiederholt werden. Die Pflanze braucht Zeit, um sich von einem Nährstoffmangel zu erholen. Warte ab, bis sich kleine Triebe oder Blätter bilden. Wachsen diese normal, ist der Nährstoffmangel überstanden. Ansonsten nochmals düngen.
Mit weniger Dünger wird auch ein Wuchern verhindert und die Pflanzen bleiben kleiner, was zum einen den Pflegeaufwand minimiert und zum anderen wird verhindert, dass schnell wachsende Pflanzen andere Pflanzen überwuchern und ihnen den Lebensraum streitig machen.
Als Leitfaden sollte man sich immer an das Mischverhältnis und die Vorgaben auf der Verpackung halten und auf keinen Fall überschreiten.
Regelmässig düngen (Innenraum)
Finde heraus, wie oft deine Pflanzen Dünger benötigen. Bei Pflanzenwänden empfehle ich alle 3 Monate zu düngen. Aber je nach Bepflanzung kann die variieren. Beobachte deine Pflanzen und versuch das Optimum rauszuholen.
Ist der Rhythmus gefunden, sollte die Düngung regelmässig erfolgen.
Dazu am besten einen markanten Tag wählen.
Zum Beispiel: der erste Sonntag des Monats alle 3 Monate oder immer am 13. jeden 3. Monat. Der Abstand der Düngungen muss nicht exakt sein und wenn sich eine Düngung eine Woche verschiebt, ist dies kein Weltuntergang. Es geht darum, dass das Düngen nicht vergessen und als Routine in den Alltag eingebaut wird.
Regelmässige Kontrolle
Es ist wichtig, die Bepflanzung regelmässig anzusehen, um frühzeitig festzustellen, dass ein Nährstoffmangel vorliegt. Wenn es erst bemerkt wird, wenn die Pflanzen alle bereits gelb und halbtot sind, ist der Schaden gross.
Folgendes sollte überprüft werden:
Haben die Pflanzen genügend Licht?
Die Pflanzenwand hat genügend Wasser, die Vegetationsmatte/ das Substrat ist leicht feucht. Bewässerung kontrollieren, kommt Wasser raus? Ist die Steuerung richtig eingestellt?
Ausschlussverfahren
Um sicherzugehen, dass ein Nährstoffmangel vorliegt, müssen alle Faktoren, die zu einem Schadbild führen können, ausgeschlossen werden. Sonst kann es passieren, dass sinnlos gedüngt wird und im schlimmsten Fall eine Überdüngung stattfindet.
Es sind viele Pflanzen an der Wand betroffen? So kann die Schwäche oder Krankheiten einzelner Pflanzen ausgeschlossen werden
Pflanzen derselben Sorte haben das selbe Schadbild? Wenn es nur einige sind, kann es sich nicht um einen Nährstoffmangel handeln.
Die Pflanzen im oberen Viertel der Wand sind stärker betroffen? Da Nährstoffe in einem vertikalen Garten sammeln sich eher unter aufgrund der Erdanziehungskraft.
Keine klimatische Veränderung der Umgebung? Zum Beispiel: weniger Licht im Winter, mehr Zugluft, Heizung etc. Die Pflanzen reagieren auf Veränderungen, deshalb sollten klimatische Veränderungen ausgeschlossen werden.
Keine Schädlinge? Schädlinge können ähnliche Schadbilder auslösen, aus diesem Grund muss ein Schädlingsbefall ausgeschlossen werden.
Ist gerade später Herbst oder sogar Winter? Bei der Umstellung auf die Heizung können Pflanzen im Innenraum ebenfalls ein Schadbild bekommen.
Die Pflanzenwand hat genügend Wasser? Das Fehlen von Wasser führt sehr schnell zu einem Schadbild bei den Pflanzen. Die Blätter sind schlapp und hängen. Sie können aber auch vertrocknen und abfallen.
Hat sich die Luftfeuchtigkeit signifikant verändert?Die Luftfeuchtigkeit ist für einige Pflanzen essenziell, um Wasser aufzunehmen. Vor allem im Spätherbst und Winter ist die Raumluft viel trockener wegen der Heizung. Blätter können sich einrollen oder trockene Ränder bekommen.
Haben die Pflanzen genügend Licht? Gerade im Spätherbst und Winter, wenn die natürlichen Sonnenstunden zurückgehen, können die Pflanzen Mühe bekommen bis und ebenfalls ein Schadbild entwickeln, wie zum Beispiel Geilwuchs.
Hatte das Wetter Einfluss? Vor allem im Aussenbereich sollten Schäden durch das Wetter ausgeschlossen werden. Verbrennungen durch die Sonne, Schäden durch Hagel oder Frostschäden sollten ausgeschlossen werden. Auch im Innenraum können Pflanzen durch direkte Sonneneinstrahlung verbrennen oder bei offenem Fenster Unterkühlungen erleiden.
Ist der pH-Wert im grünen Bereich? Mit einem Teststreifen aus dem Fachmarkt genügt.
Gab es Fremdeinwirkungen auf die Pflanzen? Haben sich Menschen oder Tiere an den Pflanzen zu schaffen gemacht? Oder gab es andere Einwirkungen? Ich habe hier einige Beispiele von solchen Einflüssen, die ich persönlich gesehen hab. Es gibt nichts, dass es nicht gibt: Getränke oder andere Flüssigkeiten wurden in den Tank geschüttet. Müll wird in der Wand oder dem Tank gesteckt. Ein parkiertes Auto, mit laufendem Motor mit dem Auspuff direkt vor der Pflanzenwand. Kinder spielen grob mit der Wand. In der Nähe wurden Herbizide gespritzt. Tiere markieren an die Pflanzenwand usw.
Denn Soll zustand kennen
Wenn die Pflanzen neu gepflanzt werden, brauchen sie ca. 3 Monate um sich richtig in der neuen Umgebung ein zu leben.
Danach haben sie ihren Normalzustand unter den gegebenen Umständen. Durch das regelmässige Betrachten der Pflanzenwand, gewöhnt man sich an diesen Pflanzenzustand, der sich langsam aber stetig durch Wachstum verändert.
Wenn man die Pflanzenwand gut kennt, fällt es auf, wenn sich der Gesundheitszustand der Pflanzen verändert und es kann zeitnah reagiert werden.
Aussenwände düngen
Aussenpflanzen, insbesondere Nutzpflanzen, brauchen nur in der Wachstumsphase von Ende März bis Ende August Nährstoffe. Eine zu späte Düngung mit Stickstoff kann sogar dazu führen, dass sich die Pflanzen nicht rechtzeitig auf die Winterruhe vorbereiten und frostempfindlich werden. Deshalb sollten Sie stickstoffhaltige Mineraldünger nicht vor Ende März ausbringen und spätestens im Juli zum letzten Mal düngen.
Falls der Ertrag der Nutzpflanzen keine Rolle spielt, kann im Aussenbereich auch ganz auf Dünger verzichtet werden. Da sich bereits nach kurzer Zeit ein kleines Ökosystem entwickelt, das keinen oder nur sehr wenig Nährstoffe von aussen benötigt.
Der richtige Dünger wählen
Eine gute Beratung im Fachhandel ist unbezahlbar. Dabei ist eine Liste mit den Pflanzensorten und eine Liste mit den Ansprüchen (biologisch abbaubar, günstig, geruchslos, auf Textilien auswaschbar, für hohe Erträge und so weiter) sehr hilfreich.
Da fast täglich neue Produkte auf den Markt kommen, ist es schwierig eine Liste mit den besten Düngern zu veröffentlichen.
Generell ist ein Universaldünger gut, wenn man verschiedene Pflanzen an der Pflanzenwand hat. Für Pflanzenwände im Innenraum können auch Zimmerpflanzen Dünger verwendet werden. Im Aussenbereich einen Universaldünger für den Garten oder sogar ein Dünger für Gemüse. Auf jeden Fall sollte ein Flüssigdünger genommen werden.
Ich benutze am liebsten «Vegesan Mega» ein Universaldünger von Hauert. Der ist sowohl für innen als auch für Aussenwände geeignet.
Bei Pflanzenwänden, die direkt an die Wasserleitung angeschlossen sind, sollte eine Dosierpumpe eingebaut werden. Diese wird einfach an die Leitung angeschlossen und mit Dünger befüllt. Danach wird dem Giesswasser Dünger zugeführt. Die Dosierung ist normalerweise sehr einfach einzustellen und die Düngung läuft automatisch. Ohne eine Dosierpumpe wird das Düngen eine aufwändige Angelegenheit. Der gelöste Dünger muss von Hand, von oben in die Pflanzenwand gegossen werden. Mindestens 20 Liter, da viel vom Dünger durch den Abfluss wieder weg fliesst.
Biodünger macht Flecken
Biodünger ist eigentlich eine gute Sache, aber er färbt alles braun. Wenn die Pflanzenwand eine textile Vegetationsmatte hat, ist die Verfärbung gut sichtbar. Auch Kleider oder Teppiche, die mit dem Biodünger in Kontakt kamen, hatten hartnäckige Flecken.
Ich bin eigentlich sehr von Biodünger überzeugt, allerdings sollte man nicht mit Abdeckmaterial sparen und auch nicht die besten Kleider tragen.
Umwälztank und Dünger
Dünger im Umwälztank ist eine gute Sache. Der Dünger wird immer wieder aufgefangen und zu den Pflanzen geführt. Nichts geht verloren. Aber es gibt einen kleinen Haken. Die Konzentration des Düngers im Wasser kann sich verändern. Dies passiert vor allem wenn der Wassertank auf einer Bodenheizung, in der Nähe eines Heizkörpers oder eines Fensters stehen. Wenn das Wasser verdunstet, kann die Konzentration vom Dünger im Tank zunehmen und unter Umständen einen kritischen Punkt erreichen.
Deshalb empfehle ich den Tank öfter aufzufüllen und das Niveau von einem halben Tank für min. 3 Tage nicht zu unterschreiten.
Achtung! Den Wasserstand kurz vor dem Bewässern überprüfen. Auf keinen Fall nach dem Bewässern sonst kann das nach fliessende Wasser den Tank zum Überlaufen bringen.