Eine Pflanzenwand braucht Licht und soll auch nachts in vollem Glanz erstrahlen. Mit Lampen kann den Pflanzen das nötige Licht gegeben werden, um sie richtig in Szene zu setzen. Vor allem nachts kann mit Lampen ein spannendes Licht-Schattenspiel erzeugt werden.
Dabei steht jeder irgendwann vor der Frage, welchen Abstand die Lampen zur Wand haben sollten. Wann ist es zu nah oder zu weit? Worauf muss geachtet werden, um die optimale Distanz zu finden?
In diesem Beitrag versuche ich genau diese Fragen zu beantworten.
Viel Spaß!
Pflanzenlicht oder Ambiente-Licht
Der erste Schritt zur idealen Beleuchtung ist die Frage nach dem Zweck der Beleuchtung.
1. Brauchen die Pflanzen das Licht zum Überleben oder dient es nur dem Ambiente?
2. Soll das Licht einfach ein Eyecatcher aus der Pflanzenwand machen oder das Raumambiente durch Dramatik (hohe Kontraste, markantes Schattenspiel) aufwerten?
Die Pflanzen benötigen das Licht zum Überleben.
Hängt das Überleben der Pflanzen vom Licht ab, sollte vor allem darauf geachtet werden, dass alle Pflanzen ausreichend Licht erhalten. Dafür ist es wichtig, die Pflanzenwand möglichst ohne Schattenwurf zu beleuchten. Daher ist es sinnvoll, das Licht nicht gerade herunter, sondern von einer guten Distanz von oben schräg auf die Pflanzenwand zu richten.
Die Pflanzenwand von unten zu beleuchten ist nie ratsam, da Pflanzen nach oben wachsen und dem Licht entgegenstreben. Dieser Konflikt, wenn das Licht von unten scheint, stressen die Pflanzen.
Licht gerade von oben

Wird eine Pflanzenwand direkt von oben beleuchtet, können schattige Stellen entstehen. Das sollte vermieden werden, da die Pflanzen in diesen Bereichen mit Lichtmangel kämpfen.
Wenn es nicht anders möglich ist, sollte eine Lampe mit einem hohen Strahlwinkel gewählt werden, um das Optimum aus der Situation herauszuholen. Vielleicht kann eine zweite Lampe in diesem Fall näher angebracht werden, um die oberen Schattenbereiche auszuleuchten.
Licht gerade von unten

Ein von unten strahlendes Licht eignet sich nicht, um die Pflanzen mit Licht zu versorgen. Die Pflanzen wachsen nicht schön, da sie sich verpflichtet fühlen, dem Licht entgegen nach unten zu wachsen. Diese Lampen eignen sich für eine reizvolle Ambientebeleuchtung, aber nicht für die Pflanzenversorgung.
Licht schräg von der Decke

Ist das Licht schräg auf die Pflanzenwand gerichtet, sollte eine Lampe gewählt werden, die es erlaubt, sie nach dem Einbau leicht auszurichten. Die Entfernung ergibt sich durch den Strahlwinkel.
Es sollte auf jeden Fall die ganze Pflanzenwand ausgeleuchtet sein, und schattige Stellen sollten soweit möglich minimiert werden. Auch hier empfiehlt es sich, wenn möglich, mit zwei Lampen zu arbeiten, um das Optimum zu erreichen.
Licht von vorne

Eine Beleuchtung von vorne ist besonders für die Aufzucht empfehlenswert, da die Wand optimal ausgeleuchtet wird. Allerdings wachsen die Pflanzen in Richtung des Lichts. Deshalb empfehle ich zusätzlich ein Licht von oben, um die Pflanzen in die richtige Richtung wachsen zu lassen. Bei Bodendeckern und Pflanzen, die herunterhängen oder in die Breite wachsen, genügt das Licht von vorne.
Rechts ist eine Pflanzenwand, die von vorne mit Wachstumslicht beleuchtet wird. Die Schattenbereiche oben und unten sind gut zu sehen. Hier müsste die Lampe mit einer zweiten Lampe ergänzt werden. Die eine etwas höher und die andere etwas tiefer richten, damit die ganze Wand ausgeleuchtet ist. Mit mehr Abstand zur Pflanzenwand können die schattigen Bereiche ebenfalls stark reduziert werden.

Beispiel
Pflanzenwände im Keller ohne natürliche Lichtquelle. In diesem Fall sind die Pflanzen vollständig auf die Lampen angewiesen. Die Pflanzen gedeihen nicht nur, sondern sie wurden von klein an in dieser Umgebung aufgezogen.
Die Lampen sind auf Höhe der Pflanzenwände und im Abstand von 1,5 Metern angebracht, die ideale Lage für eine vollflächige Ausleuchtung der Pflanzen. Pro Lampe konnten so ca. 1-1,5 m² Pflanzen beleuchtet werden.


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Licht für das richtige Ambiente
Im Gegensatz zum Licht, das die Pflanzen zum Leben brauchen, ist Ambientelicht nur von der gewünschten Stimmung abhängig, und der Abstand kann frei gewählt werden. Trotzdem gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten, wenn eine Ambientebeleuchtung geplant wird.
- Die Lampen sollten nicht zu heiß werden und der Pflanzenwand schaden. Deshalb sollten Lampen, die sehr nah an den Pflanzen angebracht werden (auch LEDs), nach einigen Stunden Betrieb auf die Wärmeabgabe geprüft werden.
- Die Pflanzen wachsen stetig, daher können sich Lichtstimmungen mit der Zeit verändern. Ist das Licht sehr nah an der Pflanzenwand angebracht, kann es passieren, dass die Pflanzen das Licht immer mehr bedecken, bis es nicht mehr die gewünschte Stimmung erzeugt.
Der Abstand von Deckenlichtern die gerade hinunterscheinen zur Pflanzenwand

Der Abstand von Bodenlichtern die gerade hinaufscheinen zur Pflanzenwand

Der Abstand von Bodenlichtern die von der Seite hinaufscheinen zur Pflanzenwand

Dazu noch ein Beispiel: eine von der Seite beleuchtete Pflanzenwand. Diesmal scheint die Lampe von der Mitte aus gerade auf die Pflanzenwand.

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Liebe Nathalie
ich möchte mich herzlich bei dir für deinen informativen und entspannenden Blogbeitrag bedanken! Dein Artikel über Pflanzenlicht für Pflanzenwände war äußerst hilfreich und hat mir viele wertvolle Einsichten vermittelt. Es ist großartig zu sehen, wie durch die richtige Beleuchtung nicht nur die Ästhetik einer Pflanzenwand verbessert werden kann, sondern auch das Wohlbefinden der Pflanzen selbst gefördert wird.
Deine klaren Erklärungen und praktischen Tipps haben mir geholfen, ein besseres Verständnis für dieses faszinierende Thema zu entwickeln. Ich freue mich darauf, deine zukünftigen Beiträge zu lesen und noch mehr über die faszinierende Welt der Pflanzen zu erfahren.
Nochmals vielen Dank für deine Mühe und deine wertvolle Arbeit!