Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, Ihre Kräuter und Nutzpflanzen selbst anzubauen. Doch vielen fehlt der Garten und der Platz. Deshalb werden Indoor Gärten immer beliebter. Damit Pflanzen im Innenraum gedeihen und sogar Ertrag abwerfen können, benötigen sie ein Licht, dass auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Das sind sogenannte Vegetationslampen. Doch was ist ihr Vorteil? Was muss ich bei der Lampenwahl beachten und Wie setze ich sie effizient ein?

Ich will noch erwähnen, dass die richtige Lampe nur ein Bedürfniss der Pflanzen stillt. Um erfolgreich etwas anzubauen bedarf es dem richtigen Klima und je nach dem auch unterschiedliche Lichtstunden etc. Das richtige Licht ist noch keine Garantie für hohen Ertrag aber der richtige Schritt in diese Richtung.

Bei der Auswahl der Nutzpflanzen muss folgendes beachtet werden:

  • Stammen alle Pflanzen aus der selben vegetations Gruppe?

(Bsp. heimische Pflanzen, mediterane Pflanzen, tropische Pflanzen)

Das ist sehr wichtig weil an einer Pflanzenwand nur auf eine Vegetationsgruppe Rücksicht genommen werden kann.

  • Wieviel Zeit und Geld will ich investieren?

Der Anbau von Kräutern und Salaten kann man als Hobby machen.  Sie  können mit dem richtigen Licht einfach in der Wohnung gedeihen

Bedarf:

  • Licht
  • Wasser
  • Dünger

Der Anbau von heimischen Früchten und Gemüsen, die natürlicherweise in unseren Breiten beheimatet sind, folgen in ihren Vegetationsperioden dem Jahresrhythmus. Meist beginnt die Keimung im Frühjahr, das Wachstum hält dann bis in den Sommer an, wenn es zur Blüte und im Spätsommer schließlich zur Fruchtbildung kommt. Daran schließt sich eine längere Ruhephase mit Vegetationsstillstand an.

Die Phasen werden durch Temperatur und Licht ausgelöst und können so auch durch die passende Beleuchtung und Temperierung im Indoorgarten oder Grow-Room künstlich hergestellt werden. Wobei je nach Pflanze sogar mehrere Vegetationszyklen im Jahr möglich sind, denn die winterliche Ruhephase kann hier einfach ausgespart bleiben.

Die Abhängigkeit der Vegetationsphasen von der Tageslänge, also der Belichtungsdauer nennt sich Photoperiodismus

Bedarf:

  • Licht
  • Wasser
  • Dünger
  • Abgeschlossener Indoorgarten oder Growroom
  • Temperatur und Wasserregulierung
  • Wissen über Photoperiodismus

Der Anbau von tropischen Früchten und Gemüse hat den Vorteil das Lichtzeiten und Klima konstant bleiben. Schwieriger ist es, das tropische Klima im Raum zu schaffen und konstant zu halten. Mit einem klimatisierten Innengewächshaus, Indoorgarten oder Growroom ist dies ohne viel Aufwand möglich. Allerdings könnte ein zusätzlicher Luftbefeuchter wichtig werden, je nach dem, was für Pflanzen man anbauen möchte.

Bedarf:

  • Licht
  • Wasser
  • Dünger
  • Abgeschlossener Indoorgarten oder Growroom
  • Temperatur und Wasserregulierung
  • event. Luftbefeuchter

Fazit

Wenn man zu Hause etwas anbauen will, sollte man sich auf einfache und heimische Pflanzen beschränken, die keine Blüten benötigen. Wenn man aber etwas Geld und Zeit investieren will, kann man sich einen geschlossenen Indoorgarten zulegen, der klimatisiert ist. Dann sind der Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt.

Tipp: Einfache Pflanzen wie Kräuter, Lauch oder Salate sind perfekt für den Einstieg in den vertikalen Anbau.

Vegetationslampen

Was sind Vegetationslampen?

Es gibt zwei Arten von Vegetationslicht. Es kann eine gute Tageslichtlampe mit einem ausgewogenen Spektrum, mindestens 1000 Lux und zwischen 4000K und 5000K, verwendet werden. Diese ist allerdings nur für einfache Pflanzen geeignet, die keinen festen Blüte-/Fruchtrhythmus haben, wie zum Beispiel Salate, Schnittlauch oder Lauch. Auch die Vanille-Orchidee oder Kräuter kommen gut mit Tageslichtlampen zurecht.

Sobald Früchte, Kürbisgewächse oder Beeren wachsen sollen, muss eine Rot/Blau-Vegetationslampe verwendet werden.

Was sind Rot/Blau – Vegetationslampen?

Diese Vegetationslampen bestehen aus rotem und blauem Licht, da die Pflanzen hauptsächlich dieses Licht für ihre Photosynthese verwenden. Dabei muss jedoch auf die richtige Rot-Blau-Mischung geachtet werden. Ein Übermaß an blauer Strahlung würde das Wachstum der Pflanze hemmen, während zu viel rote Strahlung zu einem Längenwachstum und einer Vergeilung der Pflanze führt. Ein gesundes Mischverhältnis von Rot und Blau ist also zwingend. Dies sorgt dafür, dass die Pflanze ein gesundes Längen- und Breitenwachstum aufweist. Dieses Mischverhältnis wird auch «Rezept» genannt, wobei fast jeder Lampenhersteller ein eigenes Rezept hat, das oft wie ein Staatsgeheimnis geschützt ist.

Was ist der Vorteil von Blau-Rotem Licht?

Pflanzen reagieren verstärkt auf blaues und rotes Licht.

Forschungen und Messungen haben tatsächlich ergeben, dass Pflanzen am meisten Strahlung absorbieren und nutzen können, wenn diese sich bei etwas über 450 nm (blaues Licht / ultraviolett) oder etwas unter 700 nm (rotes Licht / infrarot) bewegt. Zwischen 450 nm und 500 nm scheint der Effekt rasant abzunehmen.

Blaue Lichtanteile

Das blaue Lichtspektrum trägt nicht nur wesentlich zur Photosynthese bei, es beeinflusst die Pflanzen auch auf andere Weise.

Eine hohe Konzentration an blauem Licht ist in der Natur in der Regel zur Mittagszeit am höchsten, wenn die Sonne vertikal zur Erde steht. Daher bewirkt eine hohe Intensität von blauem Licht eine Abschirmung: Die Chlorophylle wandern zum Boden der Zelle, um sich vor den blauen Wellenlängen zu schützen. Auf der anderen Seite hat blaues Licht auch Einfluss auf die Funktion des Phototropismus (Wachstum in Richtung des Lichts) und bewirkt, dass die Pflanzen kompakt und buschig wachsen. In vertikalen Gärten verwenden wir blaues Licht, um die Pflanzen kompakt und unter Kontrolle zu halten. Zusätzlich steigt mit der Intensität von blauem Licht die Anzahl der Stomata, was die Photosyntheseraten steigert.

Das Carotin, welches in Möhren und vielen orangefarbenen Früchten und Gemüsesorten für das Vitamin A verantwortlich ist, wird durch blaues Licht angeregt.

Lycopene sind weitere, durch Blaulicht erzeugte Pflanzenstoffe und haben großen gesundheitlichen Mehrwert für den Menschen. Tomaten, die mit einem hohen Blauanteil beleuchtet wurden, hatten deutlich höhere Lycopin-Konzentrationen als die Kontrollgruppe mit «normalem» Blauanteil.

Hier ist der korrigierte Text:

Das blaue Lichtspektrum trägt nicht nur wesentlich zur Photosynthese bei, es beeinflusst die Pflanzen auch auf andere Weise.

Eine hohe Konzentration an blauem Licht ist in der Natur in der Regel zur Mittagszeit am höchsten, wenn die Sonne vertikal zur Erde steht. Daher bewirkt eine hohe Intensität von blauem Licht eine Abschirmung: Die Chlorophylle wandern zum Boden der Zelle, um sich vor den blauen Wellenlängen zu schützen. Auf der anderen Seite hat blaues Licht auch Einfluss auf die Funktion des Phototropismus (Wachstum in Richtung des Lichts) und bewirkt, dass die Pflanzen kompakt und buschig wachsen. In vertikalen Gärten verwenden wir blaues Licht, um die Pflanzen kompakt und unter Kontrolle zu halten. Zusätzlich steigt mit der Intensität von blauem Licht die Anzahl der Stomata, was die Photosynthese-Raten steigert.

Das Carotin, welches in Möhren und vielen orangefarbenen Früchten und Gemüsesorten für das Vitamin A verantwortlich ist, wird durch blaues Licht angeregt.

Lycopene sind weitere, durch Blaulicht erzeugte Pflanzenstoffe und haben großen gesundheitlichen Mehrwert für den Menschen. Tomaten, die mit einem hohen Blauanteil beleuchtet wurden, hatten deutlich höhere Lycopin-Konzentrationen als die Kontrollgruppe mit «normalem» Blauanteil.

Blaues Licht im Ergebnis:

  • Lässt Pflanzen buschiger und kompakter wachsen, mit verkürzten Internodien-Abständen.
  • Kann die Gesamt-Photosynthese-Rate der Pflanze bei zu hoher Konzentration durch den Abschirm-Effekt der Chloroplasten abschwächen.
  • Produziert gesündere und nährstoffreichere Pflanzen.

Rote Lichtanteile

Rotes Licht ist der zweite wichtige Treiber in der Photosynthese und produziert im Vergleich zu blauem Licht ebenso einzigartige Ergebnisse in der Formgebung der Pflanze. Rotes Licht ist am meisten vorhanden, wenn die Sonne tief am Himmel steht: morgens, abends und insbesondere im Winter, wenn die Sonne weiter entfernt ist. Besonders aufgrund der Balance zwischen Rot und Infrarot trifft die Pflanze viele Entscheidungen, wie die Elongation (Verlängerung) der Stämme, die Einleitung der Blütephase und das Reifen von Knospen.

Rotes Licht ist besonders, da es den Pflanzen einen immensen Wachstumsschub gibt. Ohne die limitierende Wirkung von blauem Licht, das die Chloroplasten zum Verstecken zwingt, um sie vor der blau-intensiven Mittagssonne zu schützen, sind rote Wellenlängen sehr effizient darin, schnelle Wachstumsraten und große Pflanzen zu produzieren.

Die Mischung macht`s

Zu viel blau-violette Strahlung würde das Wachstum der Pflanze stark hemmen, während zu viel rote oder infrarote Strahlung zu einem gesteigerten Längenwachstum führt, was zur Vergeilung der Pflanze führen kann. Dabei würde sie zu lange und zu dünne Triebe ausbilden, die nicht in der Lage wären, ihr eigenes Gewicht oder gar das Gewicht von Früchten oder Ähnlichem zu halten.

Ein gutes Mischungsverhältnis ist daher essenziell. Dies sorgt dafür, dass die Pflanze ein gesundes Längen- und Breitenwachstum aufweist und genügend stark ist, um ihre Früchte zu tragen.

Die Mischung des Lichts sollte zugunsten des blauen Anteils ausfallen, da dieser die Photosyntheserate einer Pflanze erhöht. Ein Grund, warum die Pflanzen sich auf das blaue Licht eingestellt haben, ist das Sonnenlicht, welches größtenteils aus blauem Licht besteht. Schattenlicht enthält dagegen besonders viel Licht aus den roten Wellenlängenbereichen.

Deshalb kann man tendenziell sagen, dass Sonnenpflanzen einen höheren Blauanteil im Mischverhältnis benötigen als Schattenpflanzen.

Das Mischverhältnis sollte sich im Rahmen von 8:1 bis 3:1, je nach Pflanzenart und Wachstumsphase, befinden.

Fazit

  • Für Salate, Lauchgewächse und Kräuter reichen gute Tageslichtlampen aus.
  • Für Früchte, Kürbisgewächse oder Beeren wird eine Rot/Blau-Vegetationslampe benötigt.

Die Mischung von rotem und blauem Licht ist entscheidend und sollte im Verhältnis 8:1 bis 3:1 sein, je nach Pflanzenart und Wachstumsphase.

Zu beachten:

    • Im Verhältnis ist der Blauanteil immer mindestens 3-mal so hoch wie der Rotanteil.
    • Sonnenpflanzen haben einen höheren Blauanteil im Licht als Schattenpflanzen.
    • Während der Blütenphase benötigt die Pflanze einen höheren Rotanteil (wenn man nicht auf große Erträge aus ist, kann bei einem guten Mischverhältnis darauf verzichtet werden).

Erfahrung ist der Schlüssel

Auch wenn es anfangs bestimmt den einen oder anderen Rückschlag geben wird, darf man nicht aufgeben. Im Gegenteil, man sollte von den Pflanzen und den Fehlern lernen. Anbau ist eine Sache der Erfahrung. Wenn man es ein paar Mal gemacht hat, weiß man, worauf zu achten ist: welches Licht sich für den Standort am besten eignet, welcher Dünger der beste ist, welche Anzuchtform den größten Erfolg bringt, wie man Pflanzen zurückschneidet, um den Ertrag zu erhöhen… Es gibt fast unendliche Möglichkeiten, den eigenen Garten zu optimieren. Dafür braucht es nur etwas Geduld und einen kleinen Forschergeist.

Das Ergebnis wird aber auf jeden Fall die Mühe entlohnen.

Guten Appetit!